Dienstag, 21. Dezember 2010

Hallo Leute,

heute möchte ich mal erzählen, wie ich zu meiner 67er BSA 441 Victor gekommen bin.

Mitte 1968, in meiner Sturm- und Drangzeit (ich war damals 28), zog ich mit einer Gruppe Gleichgesinnter (deren Besetzung häufig mal gewechselt hat) durch Europa (in zwei alten VW-T1-Kastenwagen, die wir aus ausrangierten Polizeibeständen billig gekauft hatten), immer auf der Suche nach etwas Neuem (Kick - nennt man das wohl heute). Irgendwann sind wir auch für ein paar Wochen in England hängen geblieben, in einem Ort namens Oldbury (bei Birmingham). Wir lernten bei einem Konzert (es waren leider weder die Beatles, noch die Stones - irgendeine Gruppe, deren Namen mir beim besten Willen nicht mehr einfällt) in einem eher muffigen Kellerloch ein paar Leute kennen, mit denen wir uns dann auch auf Anhieb gut verstanden (abgesehen von ein paar Fußballthemen vielleicht). Also blieben wir.

Die Tage vergingen schnell, wir lebten einfach in den Tag, ziemlich unspektakulär. An einem Abend in einem Pub in Birmingham lernten wir einen Typen namens Gerry kennen. Nur so nebenbei: dieser war in Begleitung einer jungen Frau, die eine merkliche Unruhe und Aufmerksamkeit in dem Pub erregte. Wie sich dann herausstellte, war es Marianne Faithfull, die, wenn ich mich noch recht erinnere, gerade schwanger war. Dieser Gerry stellte an dem Abend einige Behauptungen in den Raum, die wir (im speziellen ich) so nicht unkommentiert lassen konnte. Es ging um das Thema Bier. Er behauptete, dass das englische Bier dem deutschen in Geschmack und Qualität immer überlegen sei (was damals ein Witz war und auch noch heute größtenteils einer ist). Lange Rede - kurzer Sinn - aus der Diskussion ist dann eine Wette erwachsen - und zwar wer schneller ein Pint von irgendeinem örtlich gebrauten Bier trinken kann. Da die Engländer recht wettfreudig sind, war (aus damaliger und heutiger Sicht) der Wetteinsatz auch ziemlich hoch. Ich setzte meinen VW-Bulli (der mir eigentlich nur zum Teil gehörte), er setzte ein fast neues Motorrad. Und es kam, wie es kommen musste - er verlor - und zwar ziemlich eindeutig!

Ich bin nicht davon ausgegangen, dass ich das Motorrad auch tatsächlich bekomme, da wir den Abend dann noch mit viel Wein, Weib, ... und Gesang ausklingen ließen (Wein durch Bier ersetzen - und ich muss sagen, wenn man ein paar Liter von dem englischen Bier getrunken hat, dann passt das auch mit dem Geschmack). Als wir uns dann nach der letzten Pub-Runde verabschiedeten, drückte er mir einen Schlüssel in die Hand, zeigte auf das Motorrad und ging (bzw. schwankte) seines Weges. Wir standen da und schauten nur dumm aus der Wäsche. Der Schlüssel passte auch in das Schloss des Motorrads (hat nur ein Lenkradschloss). Ein wenig unsicher, was wir tun sollten, nahmen wir dann das gute Stück dann letztendlich mit.

Die folgenden Tage war ich damit beschäftigt, Gerry ausfindig zu machen. Das gelang mir dann auch. Ich wollte ihm das Motorrad wieder zurückgeben, aber er bestand darauf, dass ich es behalte. Wettschulden sind Ehrenschulden sagte er (so jedenfalls habe ich es geistig übersetzt). Er gab mir dann auch noch Papiere und das wars. Wir blieben dann noch ein Weilchen in England - Gerry haben wir aber nicht mehr gesehen - und sind dann wieder zurück nach Deutschland.

Die Rückreise war wenig harmonisch, da das Motorrad auch noch in den Bulli musste - und das gute Stück doch ziemlich nach Benzin gestunken hat (das Motorrad, nicht der Bulli). An der Grenze stieg mein Adrenalinpegel nochmal, da ich die Grenzbeamten nicht einschätzen konnte, und ich auch nicht wusste, ob das alles so passt - mit den Papieren und so. War aber alles kein Problem. Tja, nun hatte ich neben dem Anteil an einem VW-Bulli auch noch ein Motorrad, eben die BSA 441 Victor, Baujahr 1967.

Zu den technischen Daten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Das Motorrad entspricht noch so ziemlich dem Zustand, in dem ich es seinerzeit bekommen habe - abgesehen von den anmotierten Lichtern und hier und da ein paar neuen Kabeln und Bowdenzügen:
  • Luftgekühter Einzylinder (OHV-Single, hängende Ventile)
  • Hubraum 441 ccm, ca. 35 PS
  • Mehrscheibennaßkupplung
  • 4 Gänge, Kickstarter
  • Kette
  • Hydraulisch gedämpfte Teleskopgabel vorne
  • Hinten Schleppschwinge mit zwei hydraulisch gedämpften Federbeinen
  • Trommelbremsen (Nabenbremsen, 175mm) hinten und vorne
  • 19-Zoll-Reifen vorne
  • 18-Zoll-Reifen hinten
  • Stahlrohrrahmen
  • Leergewicht ca. 140 kg

Das war's für heute...

Euer Hardy

Samstag, 18. Dezember 2010

Hallo, ich bins, Hardy.

Ich muss mich noch in die ganze blog-Geschichte einarbeiten. Ist alles noch ein wenig fremd.

Grüße
Hardy

Freitag, 17. Dezember 2010

Hallo hier sind wir

Hallo da draußen!

In diesem Blog wollen ich und mein alter Kumpel Hardy über unsere Motorradreisen berichten. Da gibt es viel zu schreiben, aber wir wollen das ganz, ganz ruhig angehen.
Natürlich werden hier auch aktuelle Berichte von unserem Lieblingshobby erscheinen.

Harry.